Waldorfpädagogik

Waldorfpädagogik gründet sich auf den Erkenntnissen Rudolf Steiners zu den Gesetzmäßigkeiten menschlicher Entwicklung. Daraus ergibt sich eine eigene Methodik und Didaktik mit dem Ziel, das im Kinde veranlagte Entwicklungspotential zur Entfaltung zu bringen.

Rudolf Steiner gab den Lehrern der ersten Waldorfschule in Stuttgart drei goldene Regeln der Erziehungskunst mit auf ihren Weg:

  • Dankbarkeit - für das, woran wir durch das Kind Anteil nehmen dürfen
  • Ein ehrfürchtiges Bewusstsein - dafür, dass jedes Kind ein Geheimnis darstellt
  • Eine in Liebe geübte Erziehungsmethode - durch die sich das Kind instinktiv an uns selbst erzieht.

Das Lernen in der Waldorfschule ist als künstlerischer Prozess zu begreifen. Der Prozess als solcher ist wesentlich: Wie erhalte ich die kindliche Neugierde und die Freude am Lernen? Wie kann ich Kopf, Herz und Hand des Kindes gleichermaßen ansprechen? Wie wird Gelerntes zu lebendigem Besitz? Wie kann ich Fähigkeiten und Kentnisse so breit anlegen, dass sich die jungen Erwachsenen den wechselnden Anforderungen in Beruf und Gesellschaft gewachsen fühlen?

Dies geschieht im Einvernehmen mit dem entsprechendem Alters- und Entwicklungsstand der Kinder und unter Führung und Nachfolge einer geliebten Autorität. Letzteres hat vor allem für die Grund- und Mittelstufe seine besondere Bedeutung. Jedes Kind trägt den Willen zum Lernen in sich selbst und wird unterstützt durch das anteilnehmende, achtungsvolle Interesse des Pädagogen. So entsteht die natürliche Autorität, der es sich lohnt, nachzufolgen.

Waldorfschulen sind konfessionell ungebunden, aber durchaus christlich geprägt. Sie steht allen Kindern unabhängig von Herkunft und Konfession offen.

Die Waldorfpädagogik hat sich - seit der ersten Schulgründung 1919 – in weltweit mehr als 1.000 Schulen bewährt. In Deutschland sind es derzeit über 200 Waldorfschulen und mehr als 500 Waldorfkindergärten.

vorm Unterstufenhaus, Bild: Archiv Freie Waldorfschule Erfurt, D. Takramah
Hände liegen aufeinander, Bild: pixabay

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